Wirkstoffe
Scheinmyrthe
Die Scheinmyrthe und deren Früchte, die sogenannten Kokkelskörner sind vor allem in Seefahrerkreisen schon lange als Mittel gegen Reisekrankheit bekannt. Außerdem wird Anamirta eingesetzt bei Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schweißausbrüchen, allgemeiner Schwäche und Nervosität.
Weitere Namen der Scheinmyrthe
Anamirta cocculus, Kokkelskörner Strauch, Fisch- oder Läusekörner
Wichtige Inhaltsstoffe der Scheinmyrthe
Alkaloide, Pikrotoxin
Aussehen der Scheinmyrthe
Anamirta cocculus ist ursprünglich nicht in Zentraleuropa beheimatet. Die verschiedenen Arten stammen vor allem aus Asien und dem pazifischen Raum.
Verbreitung der Scheinmyrthe
Ursprünglich stammt das Adonisröschen vermutlich aus den Steppen- und Hochlandschaften nördlich des borealen Nadelwaldes (Tundra). Es breitete sich jedoch schnell auf Trocken- und Halbtrockenrasenflächen in Ost-, Mittel- und Teilen Südeuropas aus. Heutzutage sind Adonisröschen immer seltener geworden und stehen in vielen Ländern unter Artenschutz.
Heilkraft und Anwendung der Scheinmyrthe in der Naturheilkunde
Die Scheinmyrthe wirkt erregend (GABA-Antagonist) auf Gehirn und Rückenmark und mildert dadurch nach dem Ähnlichkeitsprinzip zentralnervöse Symptome wie
- Schwindel
- Kinetosen (Reisekrankheit)
- Übelkeit, Erbrechen
- Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche
- Nervosität, Gereiztheit, Unruhe
Interessante Fakten zur Scheinmyrthe
Bis ins 19. Jahrhundert – also vor Zeiten der Lebensmittelsicherheit und Kennzeichnungspflicht, aber lange nach Einführung des Reinheitsgebots für Biere 1516 – gab es Bierbrauer und Schankwirte, die sich das Leben leichter und den Geldbeutel voller machen wollten. Hierzu gab es verschiedenste (zum Teil gesundheitsschädliche) Zusätze, die den Bieren beigemischt werden konnten, um Aussehen, Geschmack oder Wirkung zu verändern. Unter anderem auch die Kokkelskörner. Diese wurden Bieren beigemischt, um einen schnelleren und intensiveren Rausch zu kreieren. Wer von diesem Bier trank, hatte früh Anzeichen einer intensiven Berauschung wie Schwindel, Euphorie oder Unruhe.
Nach Europa kamen die Kokkelskörner aber schon früher – und zwar im Gepäck von Sehfahrern. Diese hatten die Früchte der Scheinmyrthe als wirksames Mittel gegen Übelkeit und Unwohlsein auf hoher See entdeckt. Das Wissen um die Wirkung von Anamirta cocculus bei Seekrankheit hat sich bis heute bewahrt. In der Homöopathie ist die Scheinmyrte ein bewährtes Mittel bei Kinetosen (Reisekrankheit), Übelkeit und Erbrechen.
Nach Europa kamen die Kokkelskörner aber schon früher – und zwar im Gepäck von Sehfahrern. Diese hatten die Früchte der Scheinmyrthe als wirksames Mittel gegen Übelkeit und Unwohlsein auf hoher See entdeckt. Das Wissen um die Wirkung von Anamirta cocculus bei Seekrankheit hat sich bis heute bewahrt. In der Homöopathie ist die Scheinmyrte ein bewährtes Mittel bei Kinetosen (Reisekrankheit), Übelkeit und Erbrechen.