Icon Nitroglycerin
Wirkstoffe

Nitroglycerin
(Glonoinum)

Glonoinum ist eine chemische Verbindung aus Glycerin und Salpetersäure, die erstmal Mitte des 19, Jahrhunderts hergestellt wurde. Es wirkt gefäßerweiternd und wird unter anderem eingesetzt bei Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Angina pectoris (Brustschmerz) sowie Bluthochdruck.

Weitere Namen von Nitroglycerin

Glonoinum, Trisalpetersäureglycerinester, Glycerintrinitrat/Glyceroltrinitrat

Aussehen von Nitroglycerin

Glonoinum ist eine geruchlose, klare, meist farblose Flüssigkeit.

Verbreitung von Nitroglycerin

Glonoinum wird aus Glycerin (Zuckeralkohol aus einer Kohlenstoffkette von drei C-Atomen mit jeweils einer OH-Gruppe) und Salpetersäure (HNO3) mit Schwefelsäure (H2SO4) als Katalysator hergestellt. Die entstehende chemische Verbindung heißt „Ester“, in diesem Fall aufgrund der Reaktionsbestandteile Tri-Salpetersäure-Glycerin-Ester oder einfacher: Nitroglycerin. Der Name Glonoinum stammt von den Formeln für Glycerin (Gl) und den veresterten Nitratresten (ONO2). Daraus wurde Gl(ONO2)3-inum.

Heilkraft und Anwendung von Nitroglycerin in der Naturheilkunde

Glonoinum ist vor allem bei plötzlichen und starken („explosive“) Symptomen angezeigt. Es wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip sowie aufgrund seiner gefäßerweiternden Wirkung eingesetzt bei
  • pochenden Kopfschmerzen (vor allem durch Wärme oder Bluthochdruck)
  • Migräne
  • Schwindel
  • Angina pectoris (mit schnellem Puls und Beklemmungsgefühl in der Brust)
  • Bluthochdruck

Interessante Fakten über Nitroglycerin

Nitroglycerin wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem italienische Chemiker Ascanio Sobrero erstmals synthetisiert. Alfred Nobel – schwedischer Chemiker, Industrieller und Stifter des berühmten Nobel-Preises – versuchte daraufhin mithilfe des Nitroglycerins einen handhabungssicheren und effektiven Sprengstoff herzustellen. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Dynamits. Nobel gründete die Alfred Nobel & Co. Werke in Hamburg, die später zur Dynamit-AG und zu einem der größten und erfolgreichsten Sprengstoffhersteller Europas werden sollten.

In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts rückten die Probleme der rapiden Industrialisierung immer weiter in den Vordergrund. Vor allem Arbeitsbedingungen, Unfälle in den Betrieben und gesundheitliche Folgen der Fabrikarbeit geraten in den Fokus, sodass 1884 die Unfallversicherung als zweite Sozialversicherung unter Reichskanzler Otto von Bismarck im Deutschen Reich eingeführt wurde.

Auch in den Sprengstofffabriken Nobels litten die Mitarbeiter unter gesundheitlichen Problemen: wer engen Kontakt mit Nitroglycerin hatte bekam starke Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Interessierte Wissenschaftler konnten diese Wirkung durch das trinken Nitroglycerin-haltiger Lösungen reproduzieren und führten es auf die gefäßerweiternde Wirkung der Substanz zurück. Der englische Arzt William Murrell erkannte das Potenzial der Substanz und setzte sie bei Patienten mit durchblutungsbedingten Brustschmerzen (Angina pectoris) ein. Dieses Einsatzgebiet hat Nitroglycerin – oft als Nitro abgekürzt – in der Medizin noch heute inne. Es gehört zu den Medikamenten der ersten Wahl bei Angina pectoris (kurzzeitige Minderdurchblutung des Herzmuskels), Herzinfarkt, Blutdruckkrisen und Herzschwäche.

Wirkstoffe, die gut mit Nitroglycerin kombinierbar sind:

Wirkstoff Maiglöckchen Convallaria Majalis
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Herz- und Kreislaufbeschwerden
Maiglöckchen
(Convallaria majalis)
Das Maiglöckchen, auch Maieriesli oder our lady's tears bzw. Lily oft he Valley genannt, mit seinen rein-weißen Blütenkelchen ist in Deutschlands Wäldern und Gärten weit verbreitet. Therapeutisch wird es eingesetzt bei leichter Herzschwäche und Herz-Rhythmusstörungen sowie bei gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit oder Magen-Darm-Krämpfen.
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Wirkstoff Weißdorn Crataegus
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Herz- und Kreislaufbeschwerden
Weißdorn
(Crataegus)
Der Weißdorn ist ein hoher Strauch oder kleinerer Baum mit weißen Blüten und später orange-roten Früchten. Er wirkt harntreibend, blutdrucksenkend, Herzkraft-fördernd und Puls-verstärkend. Daher wird er angewandt bei leichter (durchblutungsbedingter) Herzschwäche, Bluthochdruck, bradykarden Herzrhythmusstörungen sowie Blutdruck-assoziiertem Schwindel.
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